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Regeln für generative KI in meinem Unterricht

Mit dem Einzug von LLM bzw. generativer KI-Anwendungen in die breite Masse der IT-Nutzenden, kommt diese Technologie natürlich auch in Schule an. Das Land Sachsen-Anhalt hat hierzu – wie ich finde – einen guten Überblick gegeben, der in dem Reader „Sprachmodelle im Schulunterricht: Chancen und Herausforderungen“ des Landesinstituts für Schulqualität und Lehrerbildung zusammengefasst ist. Hierauf aufbauend, durch eigene Erfahrungen ergänzt sowie auf meine Unterrichtskonzepte angepasst, habe ich für meine Schüler:innen folgende Regeln zusammengestellt.

1. Generative KI als unterstützendes Werkzeug

  • Generative KI kann im Unterricht eingesetzt werden, um das Brainstorming zu unterstützen.
  • Es darf verwendet werden, um selbst formulierte Texte zu verbessern.
  • Erlaubt ist die Nutzung zur Zusammenfassung von Texten, um schnelleres Verständnis zu ermöglichen.
  • Generative KI kann dazu dienen, erste Informationen zu sammeln und als Ausgangspunkt für weitere Recherche zu dienen.
  • Erlaubt ist auch die sprachliche Verbesserung von Texten in einfachem Deutsch.
  • Der Einsatz ist gestattet, um Basiswissen zu ergänzen und Zusammenhänge aufzudecken.

2. Einschränkungen bei der Verwendung von generativer KI

  • Generative KI darf nicht dazu dienen, deren Erzeugnisse oberflächlich als eigene Antworten zu verwenden.
  • Es ist untersagt, die erzeugten Informationen ungeprüft als Fakten zu akzeptieren.
  • Der Einsatz ist nicht gestattet, um eigene Leistungen vorzutäuschen.

3. Generative KI als Unterstützung, nicht als Ersatz

  • Die Nutzung von generativer KI dient als Unterstützung, ersetzt jedoch nicht eigenständiges Denken und Lernen.
  • Für berufliche Handlungskompetenz sind eigene Lernerfahrungen und intensive Auseinandersetzung mit den Unterrichtsinhalten erforderlich.

4. Kritische Bewertung von generierten Informationen

  • Durch generative KI erzeugte Informationen können Halluzinationen enthalten und müssen kritisch geprüft werden.
  • Fehlerhafte, unvollständige oder tendenziöse Informationen müssen durch zusätzliche Quellen, wie das IT-Handbuch, verifiziert werden.
  • Kritische Bewertung von Inhalten durch die Lernenden ist entscheidend.

5. Verantwortungsvoller Umgang mit generierten Texten

  • Aufgrund der Technik des maschinellen Lernens können generierte Texte nahe an ursprünglichen Quellen sein und als Plagiate interpretiert werden.
  • Die direkte Nutzung von Texten sollte verantwortungsbewusst erfolgen, auch wenn OpenAI auf das Urheberrecht verzichtet.

6. Schutz sensibler Daten

  • Geben Sie niemals personenbezogene Daten oder Geschäftsgeheimnisse als Input in generative KI ein.
  • Die Verwendung solcher sensiblen Daten in dieser Art Werkzeug widerspricht dem bewussten Umgang mit Informationen.

7. Leistungsüberprüfungen

  • Im Rahmen vom Leistungsüberprüfungen (Tests & Klassenarbeiten) ist die Verwendung generativer KI als Hilfsmittel nicht zugelassen.